In den Wochen vor dem Wahlkampf geht es Schlag auf Schlag. Mit der gleichnamigen Mini-Serie berichte ich aus meinem Wahlkampf um das Landratsamt im Telegrammstil:
Gewerbeverein Wörlitz
Michael Pirl empfängt das Mitglied des Landtages Holger Hövelmann und mich in seinem Hotel „Zum Stein“ in Wörlitz. Kuno Wendt, das Wörlitzer SPD-Urgestein, hatte das Treffen arrangiert und ist auch dabei. Pirl ist Vorsitzender des Gewerbevereins in Wörlitz, der für das Frühlingserwachen im Park und den Adventsmarkt verantwortlich zeichnet. Auch im Gastronomenverband DEHOGA und bei der IHK bekleidet er Funktionen – also ein Mann mit Einblick und Einfluss.
Er verweist auf die Nähe zu Dessau und fordert, sich touristisch, ökonomisch und planerisch stärker auf die Region Wittenberg-Dessau-Bitterfeld zu beziehen. Die Wiederbelebung des Anhaltischen Berufsschulverbundes sei ein Punkt, aber ganz grundsätzlich täte der Region eine AG der Landräte aus Bitterfeld und Wittenberg und dem OB aus Dessau gut. Man solle nicht so tun, als stünde „eine Chinesische Mauer um den Landkreis Wittenberg“. Ein weiterer Punkt sei die Stärkung regionaler Produkte.
Gartenreich Information Wörlitz
Vom Hotel „Zum Stein“ zur neuen Gartenreich Information führt ein Spaziergang durch das Zentrum des Gartenreiches, dass pandemiebedingt noch im Dornröschenschlaf liegt. Daniela Borngräber, die Chefin der Information, empfängt uns im Küchengebäude der Park- und Schlossanlage. Die Information selbst ist bereit für kommende Besucherscharen, eine neue Broschüre weist auf die Schönheiten des Gartenreiches hin, das weit über Wörlitz hinausreicht.
In der Kooperation der Stadt Oranienbaum-Wörlitz mit der Kulturstiftung Dessau-Wörlitz liege eine historische Chance, das Gartenreich insgesamt zu vermarkten. Dazu hat die gelernte Grafikerin neben der Broschüre auch den Auftritt in den Sozialen Medien ausgebaut. Die Grundlagen sind gelegt und nun gilt es die Herausforderungen anzugehen, die da seien, die durchschnittliche Übernachtungszahl auszubauen, die Zielgruppe im Umkreis mit bis zu 2 Stunden Anfahrtszeit anzusprechen und Möglichkeiten zu finden, mit der starken Saisonalität umzugehen.
Um diese Entwicklungen zu fördern, muss es mehr Spielraum für die Akteure hinter der Gartenreich Information geben – also auch für die Stadt Oranienbaum-Wörlitz. Der Landkreis spielt da als Kommunalaufsicht eine große Rolle.
Gemeindehaus Vockerode
Im großen Saal des neuen Gemeindehauses begrüßt uns Ortsbürgermeister Rüdiger Schmidt. „Vockerode, was wollt ihr mehr?“ ist sein Leitspruch mit Blick auf die Lage und Anbindung der Stadt – und auch wegen des Gemeindehauses. Vockerode hat die Chance genutzt, die sich aus dem erforderlichen Neubau der Feuerwehr ergeben hat und eine neues Zentrum im Ort geschaffen.
Vockerode hat mit der Schließung der Gastronomie im Ort, vornehmlich aus Altersgründen, zu kämpfen. Ein Discounter fehlt auch. Dass es kein Radweg zwischen Vockerode und Wörlitz gäbe, sei lebensgefährlich. Hoffnungen liegen auf dem geplanten Großparkplatz für LKWs, dessen Bau der Ort konstruktiv begleitet.
Was noch nachwirkt, ist die Ausnahmesituation infolge der größeren Migrationsbewegungen, die Vockerode als „dezentrale“ Sammelstelle besonders getroffen hat. „Wir wurden hier allein gelassen. Das geht gar nicht.“ Auch wenn sich inzwischen wieder vieles normalisiert habe, so sieht Rüdiger Schmidt immer noch Mängel in der Begleitung der Integration der Menschen, denen keine Beschäftigung gegeben wird. Auch ist es eine Anstrengung wert, „dezentral“ im Landkreis noch einmal neu zu definieren.
Wahrlich multifunkional: das neue Gemeindezentrum Ortsbürgermeister Rüdiger Schmidt: viel geschafft, weitere Aufgaben im Blick Wirkt nach: Mit der Unterbringung von Asylsuchenden wurde Vockerode allein gelassen Im Gespräch: MdL Holger Hövelmann, Ortsbürgermeister Rüdiger Schmidt und Landratskandidat Sven Paul Ein Mitbringsel: Frische Milch aus der Elbkäserei