In einer zweiten Mini-Serie berichte ich darüber, welche Angebote es für die Generationen im Landkreis gibt. In Teil I ging es um Kinder und Jugendliche, Teil II widmet sich dem Erwerbsleben und Angeboten fürs hohe Alter. Eine kleine Auswahl:
Vom Suchen und Finden: bei der Agentur für Arbeit
4.540 Menschen waren im April 2021 im Kreis Wittenberg arbeitslos. Das waren genauso viel wie im April 2020 und entspricht 7,1 % der Erwerbsfähigen. Diese Zahlen gibt mir die Bereichsleiterin der Agentur für Arbeit Katharina Hintz an einem der ersten heißen Tage des Jahres. Das heißt, dass fast 93% derer die arbeiten können, Arbeit haben. Nicht immer gute und auskömmliche, aber „Menschen gewinnen“ ist das erste Thema auch im Arbeitsmarkt.
Katharina Hintz sieht dafür 3 Wege: Mehr Qualifikation. Ein besser begleiteter Übergang von der Schule in den Beruf. Förderung der Integration von Langzeitarbeitslosen, Menschen mit Behinderungen und Migrantinnen und Migranten. Die Qualität der Arbeit wird im Landkreis steigen. Aber es muss Arbeit für alle da sein, auch für die, die kein Hightech können. Hier spielt das Jobcenter eine wichtige Rolle, Bundesmittel, zum Beispiel aus dem Teilhabechancengesetz abzurufen.
Vielfältige Angebote auf dem Altenteil der Stadt
In Lerchenberg ensteht ein neues Dorf. Unsere Landesgesundheitsministerin Petra Grimm-Benne hat sich und mich zum Baustellenbesuch angemeldet, doch eine kurzfristig anberaumte Sonderkabinettsitzung durchkreuzt den Reiseplan. So stapfe ich mit Matthias Henschel durch die Spurrillen, die der Radlader hinterlassen hat. Henschel ist der Geschäftsführer des Senioren- und Pflegezentrums Lerchenberg. Er sieht das neue Dorf als Investition in das Altenteil Wittenberg, zu dem der Lerchenberg inzwischen geworden ist – dank unterschiedlichster Angebote und guter Kooperation mit der Wohnungswirtschaft im Quartier.
Das neue Dorf sind drei einstöckige Bauten für Menschen mit Demenz. Sie sollen hier sicher leben und gleichzeitig so selbstbestimmt, wie es die Erkrankung zulässt. Es gibt Aufenthaltsräume mit hellem Oberlicht, Werkstätten, eine Küche, sogar ein kleines Kino soll entstehen.
Das sieht gut aus, aber reicht es bei dem demografischen Wandel aus? Was kommt auf mich zu, wenn ich Landrat werde? Henschel ist entspannt. Die Nachfrage habe sich wegen der Vielfalt entzerrt. Dem vielfältigen Unterstützungsbedarf im Alter könne durch vielfältige Angebote entsprochen werden. Ich klopfe auf Holz und nehme mir vor, die Pflegesituation aufmerksam zu verfolgen.