In einer zweiten Mini-Serie berichte ich darüber, welche Angebote es für die Generationen im Landkreis gibt. Hier eine kleine Auswahl für Kinder und Jugendliche im Landkreis Wittenberg.
Die Jüngsten: Gut aufgehoben in der Kita
Die Wortschatzpiraten haben eine ungewöhnliche Art, ihren Schatz zu erbeuten: statt Gebrüll hört man…nichts! Die Kinder knien auf kleinen Teppichen und arbeiten auf ihren Lerntabletts (ein analoges hölzernes Tablett mit Utensilien, kein digitales Tablet). Geschäftsführerin Sabine Lühnsdorf erläutert uns das Konzept, aufbauend auf den Prinzipien der Montessoripädagogik. Es wirkt alles unangestrengt, leicht und friedlich.
Im Besprechungsraum im Souterrain zeigt sich, dass es hinter den Kulissen weniger friedlich und deutlich angestrengter zugeht. Das Kitawerk, dass die Wortschatzpiraten-Kita betreibt, fühlt sich hängen gelassen. Sie sollen als Träger eine Vereinbarung mit dem Kreis über Leistung und Qualität ihrer Arbeit abschließen, die Kriterien verhandele aber der Kreis mit der Stadt. Die Stadt würde darüber mit dem Träger nicht sprechen und der Kreis unterschreibt die Vereinbarung nicht.
Hier für transparente Kommunikation zu sorgen und das Gewirr aus Zuständigkeiten und Zielen zu entzerren, ist eine gewaltige Aufgabe für den kommenden Landrat – für die Kinder und für attraktive Bedingungen, die Familien in den Landkreis ziehen.
Jugendpartizipation oder Daddelei?
In der Evangelischen Akademie hat Tobias Thiel die pixelige Würfelgrafik von Minecraft schon per Beamer an die Wand geworfen. Doch bevor wir herausfinden, wie das Spiel Geschichte, Parizipation und Bildung spielerisch verbindet, diskutieren wir noch darüber, wie Partizipation gelingen kann. „Interessen und Methoden müssen von den Jugendlichen kommen. Wir können nur Prozessbegleiter sein.“ Die Idee des oder der Partizipationsbeauftragten beim Landkreis ist geboren.
Thiel verweist auf die „Handlungsempfehlungen Jugendbeteiligung“ der Partnerschaft für Demokratie für die weitere Vertiefung, und überlässt mir die Tastatur. In Minecraft steuern wir unseren Avatar durch die Lichtenburg in Prettin. Jugendliche haben die Schlossanlage und den Gefängnistrakt nachgebaut und mit Rätseln verbunden. Sie sollen helfen, die brutale Geschichte des ehemaligen KZ zu verstehen. Vorher waren die Jugendlichen durch die Austellung gegangen, um sich das Hintergrundwissen anzueignen. Nach einem halben Tag vorm Rechner wollten einige von ihnen nochmal zurück in die Ausstellung, um die Rätsel kniffliger machen zu können.
„Das kommt selten vor, oder?“ fragt Thiel, „Dass Schüler eine Austellung zweimal besuchen wollen. Zu so einem Thema.“ Ich lerne: Wenn Digitalisierung in der Bildung zu einem echten Gewinn werden soll, darf man nicht bei Breitband und Tablets an jedem Arbeitsplatz aufhören. Dann braucht es angewandte Ideen wie „HistoryCraft“.
Ein Gedanke zu „Für alle Generationen I“