Bad Schmiedebergs gute Stube

Die gute Stube von Constanze Zepperitz ist nicht gefegt. Das ist ihr sichtlich unangenehm. Frau Zepperitz leitet die Gärtnerei der Kur Bad Schmiedeberg. Ihre gute Stube ist zweifellos der Kurgarten und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind in Kurzarbeit. Da schafft man nur das Nötigste.

Die Pandemie bremst die Bewegung in der Kurstadt – vorübergehend.

Kaum Privatgäste und weniger Rehas nach Operationen, weil die verschoben werden, reduzieren die Belegung. Wo sonst volle Hütte ist, sind die Hälfte der Betten leer. Corona. Wo keine Gäste, da auch kein Geld für Gärtnerinnen und Gärtner. Wir müssen die Pandemie in den Begriff bekommen. Das wird auch noch meine erste Aufgabe sein, wenn ich zum neuen Landrat gewählt werden sollte.

Radwege ausbauen

Ein – sagen wir – dezenter Hinweis auf eine weitere Aufgabe steht gleich hinter der Klinik 2, umrahmt von hohen Bäumen. Der Bund Deutscher Radfahrer hat hier 1923 ein mächtiges Bundesdenkmal für ihre im 1.Weltkrieg gefallenen Mitglieder errichten lassen. Frau Zepperitz fährt gern Rad. Schietwetter, wie heute, ist kein Hinderungsgrund. Mehr Radwege auch Überland – daran mitzuwirken, erwartet die Kurgärtnerin von einem neuen Landrat.

Nationaler Radwegeplan, Radwegeknotenkonzept, … – die Planungsinstrumente liegen vor und müssen umgesetzt werden. Das ist viel Klein-Klein, das ist ihr bewusst. Ein Radwegenetz fällt nicht vom Himmel. Für die Mobilität auf dem Land ist es aber eine wichtige Ergänzung, für die es sich – gerade in Zeiten von E-Bikes – zu kämpfen lohnt. Ich habe mir das fest vorgenommen.

Im Rosengarten Neues wagen

Am Ende des Kurgartens, hinter den Moorbeeten, liegt der Rosengarten. Seine Pracht lässt sich an diesem nasskalten Märzwochenende nur schwer erahnen. Wenn Constanze Zepperitz vom Rosenfest erzählt, dass sie mit ins Leben gerufen hat und was über die Jahre zu einem Höhepunkt des Stadt- und Kurlebens geworden ist, dann wird die Vorstellung blühender Rosen lebendig. Wir kommen wieder auf das Thema Engagement und Bürgergesellschaft zu sprechen, was einen langen Atem braucht und Menschen, die voran gehen. Wichtig, so Frau Zepperitz, sei aber eben auch mal was Neues zu machen und die Menschen mitzunehmen. „Das geht auch.“ sagt sie. Ich will es gern versuchen.

Am Ende gehen wir noch am Teich vorbei, aus dem unverdrossen eine Fontäne empor steigt. Das Areal soll weiter aufgewertet werden. Südöstlich vom Teich entsteht das neue Gradierwerk. Die Zeichen stehen auf Wachstum und die Kur wird weiter wachsen. Die Baustellen erinnern daran, dass die Pandemie ein Phase ist. Eine, die viel zu lange dauert, aber sie wird auch vorbei gehen. In den sieben Jahren, die die Amtszeit eines Landrates dauert, wird es auch die Chance geben, Impulse für Wachstum und Aufwertung im Landkreis zu geben.

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