Sicher im Landkreis leben

„Die Kreisverwaltung ist eine Behörde, mit der wir uns intensiv abstimmen.“ sagt Nadine Gößling. Sie leitet des Polizeirevier Wittenberg. Ich will Landrat werden und damit die Behörde leiten, die für die Polizei ein wichtiger Partner ist. Deshalb bin ich dankbar, dass Kriminaloberrätin Gößling mich über die Sicherheitslage im Kreis und über die Polizeiarbeit informiert und wir über Sicherheit im Landkreis Wittenberg diskutieren können. Für das Gespräch ist auch der Direktor der Polizeiinspektion Dessau-Roßlau, Matthias Cichosz, nach Wittenberg gekommen.

Kriminalität unter Landesdurchschnitt

Ich will als Landrat Menschen für den Landkreis gewinnen. Zu einem attraktiven Landkreis gehört auch, dass Familien hier sicher leben können. Also, Hand aufs Herz: kann man im Landkreis sicher leben? „Ja, das kann man so sagen.“ antwortet die oberste Polizistin im Kreis. Ein Indikator dafür ist die Kriminalitätsbelastung – also die erfassten Straftaten pro 100.000 Einwohner. Sie liegt für den Landkreis deutlich unter dem Landesdurchschnitt, aber noch über dem bundesdeutschen Wert:

  • Sachsen-Anhalt: 8.100 Straftaten pro 100.000 Einwohner in 2020
  • Landkreis Wittenberg: 6.800 Straftaten pro 100.000 Einwohner in 2020
  • Deutschland: 6.400 Straftaten pro 100.000 Einwohner in 2020

Welche Straftaten das sind und wie sich die Täterinnen und Täter zusammensetzen, ist der Polizeilichen Kriminalstatistik zu entnehmen. Die Polizei will in der Fläche präsent sein und hat den Kreis in fünf Streifenbereiche eingeteilt. „Die Wege sind lang. Wir wollen da zuerst sein, wo es am Dringendsten ist.“ erläutert Nadine Gößling. Sie arbeitet dabei mit den benachbarten Revieren auch über die Landesgrenzen hinaus zusammen.

Ameisen bringen Crystal

Stark angestiegen sind in den letzten Jahren die erfassten Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz. In anderen Worten: die Polizei hat mehr Menschen mit Drogen erwischt. „Das hat auch damit zu tun, dass wir bessere Tests haben. Wenn wir bei einer Kontrolle weite Pupillen sehen, können wir schnell auf Amphetamine oder THC testen.“ erklärt Matthias Cichosz. „Aber die Entwicklung macht uns Sorgen. Crystal Meth ist längst hier angekommen. Es gibt Dealer aber vor allem viel Ameisenhandel.“ Das heißt, es werde für den Eigenbedarf gekauft und noch ein paar Gramm mehr, die dann hier verkauft werden, um die eigene Sucht zu finanzieren. Diesem kleinteiligen Handel kann man mit polizeilichen Mitteln nur eingeschränkt begegnen. Wir brauchen mehr Prävention, Aufklärung und Hilfe.

Zum Informationsgespräch im Polizeirevier

Neben dieser Aufgabe für einen sicheren Landkreis nehme ich noch mit, dass die enge Zusammenarbeit zwischen Polizei und Kreis bei der Vorbereitung von Versammlungen und Demonstrationen weiter gepflegt werden sollte. Auch die Frage eigener Vollzugsbeamter beim Landkreis haben wir besprochen. „Wir helfen ja gern,“ sagt der Direktor der Polizeiinspektion Dessau-Roßlau Cichosz „aber…“. Enge Kapazitäten dort wie hier erfordern gute Kooperation, über die Herr Chichosz und Frau Gößling auch mit dem neuen Landrat sprechen werden. Ich hoffe, wir sehen uns wieder!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert